Redaktion: Hallo Max, erst einmal vielen Dank, dass du Dir die Zeit nimmst, um mit uns über ein aktuell sehr wichtiges Thema sprichst! Nach deinem Wechsel zu den Bären und deinem ersten Spiel im Bärentrikot setzte die Pandemie ja leider den Spielbetrieb außer Kraft bis du bzw. ihr dann letztes Jahr den ersten Meistertitel nach Krefeld holen konntet. Nimm uns doch mal mit in die letzten zwei Jahre.

Max: Hallo. Die letzten beiden Jahre waren wirklich sehr verrückt. Nach meinem ersten Spiel für Krefeld war ja erstmal Schluss, was sehr sehr schade war. Das Team hatte mich gut aufgenommen und ich war bereit für die neue Saison. Corona hat uns diese erste gemeinsame Zeit genommen. Immerhin konnten wir im Laufe des Jahres wieder trainieren, um wieder in Form zu kommen Und dann letztes Jahr der Meistertitel! Es war zwar nicht immer einfach, aber letztendlich war es verdient, dass wir zusammen den Titel gewonnen haben

Redaktion: Hier auch nochmal herzlichen Glückwunsch zum Meistertitel! Doch was uns leider immer noch im Alltag beschäftigt ist die Corona-Pandemie. Besonders gefährlich ist der Sporteinstieg nach einer Corona-Infektion. Dich hatte es zu Beginn der Vorbereitung ja auch erwischt. Wie bist du nach überstandener Infektion mit dem Sporteinstieg umgegangen?

Max: Ein sehr wichtiges Thema für den Sport! Man hört zurzeit vieles von Sportlern, die nach ihrer Infektion mit dem Widereinstieg zu kämpfen haben. Anfang Februar wurde ich positiv getestet und das nicht gerade mit einem milden Verlauf. Luftprobleme, starke Erkältungssymptome sowie eine Lungenentzündung gehörten zu meinem Verlauf. Ein Besuch bei Arzt war nach 2 Tagen notwendig, da die Symptomatik immer schlimmer wurde anstatt besser

Redaktion: Wie sollte man im Idealfall mit einem Sporteinstieg nach einer Infektion umgehen?

Max: Das hängt natürlich von verschiedenen Faktoren ab. Welche Sportart betreibst du und wie hoch ist die Intensität? Wir spielen einen Sport mit hohen Intensitäten und großer Ausdauerbelastung für Herz und Lunge. Der Verlauf der Infektion spielt natürlich auch eine Rolle, wobei auch ein milder bzw. asymptomatischer Verlauf nicht unterschätzt werden sollte. Der beste Weg, um wieder einzusteigen, ist auf seinen Körper zu hören und sich selber Grenzen zu setzen, wenn man merkt, dass es noch nicht so klappt wie man möchte.

Redaktion: Denn ein verfrühter Einstieg bzw. eine zu hohe Belastung können schlimme Folgen haben, oder?

Max: Es macht die Situation auf jeden Fall nicht einfacher. Der Körper ist meistens nach überstandener Infektion immer noch teilweise angeschlagen, was man nicht immer sofort merkt. Umso wichtiger auf seinen Körper zu hören! Man sollte warten bis wirklich alle Symptome abgeklungen sind und dann langsam wieder starten seinen normalen Alltag ohne Probleme bewältigen zu können

Redaktion: Wie merkt man, dass es eventuell noch zu früh ist wieder mit dem Sport anzufangen bzw. der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um wieder anzufangen?

Max: Ich nehme da mich einfach mal als Beispiel. Meine Infektion ging die vollen 10 Tage bis ich einen negativen Test in der Hand hatte. Ich hatte danach noch eine Trainingseinheit ausgesetzt, um mir wirklich sicher zu sein, dass ich keine Restsymptomatik mit mir rumschleppe. Die erste Einheit absolvierte ich 5 Tage nach negativem Test. 20 Min auf den Skates und ich war fertig. Für mich das ganz klare Zeichen, dass ich weit entfernt von 100% Leistung bin. Also ging ich mit der Intensität so weit runter, dass mein Körper gut mithalten konnte. Nach und nach kamen Kraft und Ausdauer wieder zurück. Zusätzlich ein moderates Krafttraining und ich konnte meinen Körper langsam wieder hochfahren.

Redaktion: Kann man sich und den eigenen Körper auf den bevorstehenden Sporteinstieg nach einer Infektion vorbereiten?

Max: Meiner Meinung nach sind vor allem die ersten Tage nach der überstandenen Infektion wichtig. Ich habe mich leichten Spaziergängen an der frischen Luft angefangen und bin manchmal etwas schneller gegangen. Meiner Arbeit als Physio bin ich auch wieder nachgegangen, was auch gut funktioniert hat. Versucht den normalen Alltag bewältigen zu können. Damit meine ich Job, Haushalt und was man so macht. Hat man damit keine Probleme, kann man sich langsam steigern in Richtung sportliche Aktivität.

Redaktion: Wäre ein Gespräch mit einem Arzt vor dem Sporteinstieg ratsam?

Max: Solltet ihr das Gefühl haben, dass nach der Infektion etwas anders ist als vorher, sollte man nicht sofort in Panik geraten. Der Körper braucht Zeit, um sich zu erholen. Viele haben auch nach einer normalen Erkältung oder Magen- Darm- Erkrankung Probleme bzw. Restsymptome. Allerdings kann man immer einen Arzt aufsuchen, um weitere diagnostische Verfahren abzusprechen.

Redaktion: Welche Tipps kannst du aus eigenen Erfahrungen den Bären und anderen Hochleistungssportlern/ Innen geben?

Max: Habt Geduld! Es kann nicht immer alles so schnell gehen, wie man möchte. Plant euren Widereinstieg gut, fangt langsam an und steigert euch weiter. Niemals aufgeben!

Redaktion: Danke Max für deine Zeit und deine Antworten und für die weitere Bundesligasaison wünschen wir Dir und dem Team nur das Beste!

Max: Dankeschön. Bleibt alle gesund und passt auf euch auf! Bis Bald. 

Diesen Beitrag teilen